Stress (Entstehung, Auswirkung, Ursprung)
Stress #Auswirkung, #Entstehung, #Stress, #Ursprung🤯 Entstehung von Stress (Private & Business)
Stress entsteht, wenn eine Person die Anforderungen einer Situation als belastend empfindet und glaubt, diese nicht mit den eigenen Ressourcen bewältigen zu können.
🏡 Privat
Im privaten Umfeld sind typische Stressoren:
- Beziehungskonflikte: Streit, Trennung oder mangelnde soziale Unterstützung.
- Lebensereignisse: Umzug, Heirat, Geburt eines Kindes oder der Verlust eines geliebten Menschen.
- Finanzielle Sorgen: Schulden, Arbeitslosigkeit oder Existenzängste.
- Gesundheit: Eigene oder die Krankheit eines Familienmitglieds.
- Zeitmanagement: Gefühl der Überforderung durch Verpflichtungen (Haushalt, Kindererziehung, Hobbys).
🏢 Business
Im beruflichen Kontext sind Stressquellen oft:
- Überlastung/Hohe Arbeitsdichte: Zu viele Aufgaben in zu kurzer Zeit.
- Mangelnde Kontrolle: Wenig Einfluss auf Arbeitsabläufe oder Entscheidungen.
- Rollenkonflikte/-ambiguität: Unklare Zuständigkeiten oder widersprüchliche Erwartungen.
- Schlechtes Arbeitsklima: Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten (Mobbing).
- Gefühl der Unsicherheit: Angst vor Jobverlust oder Umstrukturierungen.
💥 Auswirkungen von Stress
Die Auswirkungen von chronischem, langanhaltendem Stress sind vielfältig und können physischer, psychischer und verhaltensbezogener Natur sein.
- Körperlich: Herz-Kreislauf-Probleme (Bluthochdruck), Kopfschmerzen, Verspannungen, Magen-Darm-Beschwerden, geschwächtes Immunsystem.
- Psychisch: Reizbarkeit, Angstzustände, Depression, Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit.
- Verhalten: Rückzug, Aggressivität, Schlafstörungen, ungesundes Essverhalten.
💉 Sucht als Bewältigungsstrategie (Coping)
Eine besonders gefährliche Auswirkung ist die Entwicklung von Suchtverhalten. Stress selbst ist keine direkte Suchtursache, aber er kann das Risiko stark erhöhen.
- Funktion: Suchtmittel oder -verhalten (wie z. B. Alkohol, Nikotin, Drogen, übermäßiges Essen oder Spielen) werden oft als Coping-Strategie eingesetzt.
- Wirkung: Sie dienen dazu, negative Gefühle (Anspannung, Angst, Leere) oder körperliche Symptome (Schlaflosigkeit, innere Unruhe) kurzfristig zu betäuben oder zu lindern.
- Teufelskreis: Die anfängliche Entspannung führt jedoch schnell zur Toleranzentwicklung und Abhängigkeit. Die Sucht selbst wird zum neuen, massiven Stressor, wodurch ein Teufelskreis entsteht.
🧬 Der evolutionäre Ursprung unserer Stressreaktion
Die Art und Weise, wie unser Körper auf Stress reagiert, ist ein Überbleibsel aus der Evolution und war ursprünglich lebensrettend.
🛡️ Die „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion (Fight-or-Flight)
Die gesamte Reaktion wird als allgemeines Adaptationssyndrom (Hans Selye) beschrieben, beginnt mit der Alarmphase und ist auf sofortige körperliche Höchstleistung ausgelegt:
- Gefahr erkannt: Das Gehirn (insbesondere die Amygdala) bewertet eine Situation als bedrohlich.
- Alarm ausgelöst: Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) und das sympathische Nervensystem werden aktiviert.
- Hormonausschüttung:
- Adrenalin/Noradrenalin: Werden sofort aus dem Nebennierenmark freigesetzt. Sie erhöhen Herzfrequenz, Blutdruck und die Atemfrequenz. Das Blut wird in die Muskeln umgeleitet.
- Cortisol: Wird aus der Nebennierenrinde freigesetzt. Es liefert Energie durch die Mobilisierung von Zucker (Glukose) und Fetten. Es hat auch eine entzündungshemmende Wirkung.
Warum heute Stress entsteht
Das Problem in der modernen Welt ist, dass die Stressoren (z. B. eine dringende E-Mail, eine unfaire Kritik, Finanzsorgen) nicht physisch sind und keine körperliche „Kampf-oder-Flucht“-Aktion erfordern.
- Die mobilisierte Energie wird nicht verbraucht.
- Die Stresshormone bleiben im Blut und schädigen auf Dauer die Organe (chronischer Stress).
- Der Körper bleibt in einem Dauer-Alarmzustand, anstatt in die Erholungsphase (Parasympathikus) zurückzukehren.
Zusammenfassend ist unser Körper mit einem steinzeitlichen Warnsystem ausgestattet, das auf kurzfristige, akute Gefahr reagiert, während unsere modernen Stressoren langfristig und psychologisch sind.
Quellen:
